BReaBox II
Beim Erstellen der Internetseite für die BReaBox und dem Berechnen der preislichen Endsumme missfiel mir der hohe Preis. Ich entdeckte den Raspberry Pi Zero und entschied, das es eine günstigere Version geben müsse. Außer dem Cost-Improvement gab es aber noch andere Treiber für eine Fortführung mit anderem Aufbau:

- Die "nur" 24 Stunden laufende Lösung wegen der Soundkarte
- Rasbian Linux schreibt dauerhaft Daten auf die SD Karte, wodurch diese irgendwann kaputt geht
- Die lange Startzeit bis zur grafischen Rasbian Oberfläche
- Die relativ aufwändige Verkabelung mit vielen Schaltern
- Zwischen zwei Hörbuchkapiteln entsteht durch das Beenden und neu Starten des MPlayer eine Pause von 2 Sekunden
So entstand also in einigen Stunden dieser Kasten. Er basiert nun auf einem fertigen, so zu kaufenden Radio, mit Aux Eingang. Im inneren war ausreichend Platz um meine Bauteile dort zu integrieren. Der Einzige von vorne wahrnehmbare Unterschied ist ein kleines Loch links unten neben dem Lautsprecher. Hinter diesem verbirgt sich ein kleiner Restposten IR-Empfänger IR1261, der mit der Restposten Fernbedienung nun eine sehr verdrahtungsarme Lösung bietet. Die Anlernung und Koppelung an das Python Programm geschah über LIRC.
Vor dem Umbau
Es sah es so aus, als wäre der Einbau ein Spaziergang. Der IR-Empfänger braucht nur die Anbindung VCC = 3,3V, GND und Signal out. Über den daneben liegende USB zu Seriell Wandler ist es möglich bei eventuellen Updates oder Fehlerdiagnosen schnell Zugriff über eine Linux Konsole zu erhalten. Der Wandler wird dann außen ans Gehäuse angeschlossen.
Nach dem Umbau
Letzendlich sah das ganze Gerät nach dem Einbau doch sehr nach Schlangengrube aus. Das lag hauptsächlich an meiner Tendenz viel zu lange Kabel zu konfektionieren, da die ursprünglich in dem Radio verlegten zu kurz waren, um gleichzeitig Vorder- und Rückseite auf zu klappen. (Also eher so die Kategorie: "unnötige Überreaktion") 1 Ein 230V zu 5V Netzteil über verleimte Hölzer gesichert. Zwar wäre auch ein Spannungsregler auf 5V von dem bereits verbauten 12V Netzteil möglich gewesen, aber ich wusste nichts über dessen Auslegung. Zudem wäre an dem Spannungsregler Abwärme entstanden.
2 Die USB Soundkarte hängt an dem einzigen USB Ausgang des Pi.
3 Der Raspberry Pi Zero mit einer SD Karte für Betriebssystem und die Hörbücher.

Statt des nutzbaren AUX Einganges in das Radio habe ich den Klinkenstecker der Soundkarte direkt mit die entsprechenden Pins verdrahtet. Interessanterweise werden von den 11 Pins nur 3 benötigt. Die mit E3, E4, E5 bezeichneten Bauteile bleiben ein Mysterium. 1 Die Auftrennung der 230V Kabel und deren Y Verzweigung zum 5V Netzteil.
2 Die Herausführung des seriellen Debug Kabels.
3 Der verdrahtete AUX Eingang.

Insgesamt würde ich den mechanischen und elektrischen Aufbau nicht weiter empfehlen. Dies lag zum Teil an dem schlauchförmigen Gehäuse und dem Fakt, das die Bohrmaschine nicht um die Ecke bohren kann ;-). Auch wenn ich die 230V mit sehr viel Sorgfalt verlegt habe und auch die Niedervolt gut getrennt habe gefällt mir der schon um Ursprungszustand offene Trafo nicht.
Quellcode
Die Zip Datei source.zip besteht aus den folgenden für das Projekt wichtigen Dateien:

BReaBox_main.py - Das Hauptprogramm, was permanent auf dem Raspberry läuft

BReaBox_prepare.py - Dieses Programm wird benötigt, um auf dem Raspberry oder dem Mac die Sounddateien u.a. für die Hörbuchtitel oder die angesagten Kapitelnummern zu generieren (z.B.: Buchtitel, Kapitelnummer). Zudem enthält das Python Programm in der Kommentarsektion alle nötigen Schritte um das eingesetzte Jessie Minibian ein zu richten.

Pro und Contra der Software
+ Das System wird als read-only Linux eingerichtet und schreibt nicht die SD-Karte kaputt
+ Über einen seriellen Adapter kann man eine Minibian Konsole aufrufen
+ Zwischen 2 MP3 ist praktisch kaum noch eine Pause (Um das zu erreichen, wurde der MPlayer wird in einem Modus (Slave) gestartet, bei dem er immer passiv im Hintergrund läuft und nicht beendet wird; dabei bekommt er die zu spielenden MP3 und Wiedergabebefehle über einen FIFO Stack)
+ Die Bootzeit ist auf 20 Sekunden geschrumpft
+ Mann kann im Track gut spulen

- Nach einiger Spielzeit reagiert das Gerät manchmal nicht auf die Fernbedienung (Randnotiz: Ich tippe auf das mounten als write um das Kapitel zu speichern und den damit verbundenen Sync auf die SD-Karte; Möglicherweise ist aber auch das LIRC schuld, da es oft seltsame Fehler an die Kernelkonsole gegeben hat)

Bestellliste
Die Stunde der Wahrheit (die Preiskalkulation) habe ich in 2 Teile gespalten: Eine absolute Minimalversion, die mit Kopfhöreranschluss wäre und die tatsächlich realisierte.
BestellbezeichnungPreisAnteilSumme
Raspberry Pi Zero - Max 1 Pi Zero Per Customer! 5,00 €1,0 5,00 €
EC Technology Externe USB Soundkarte 7,99 €1,0 7,99 €
Fernbedienung SIEMENS GIGASET RC20 0,65 €1,0 0,65 €
microSDXC Speicherkarte, 64GB, INTENSO17,95 €1,017,95 €
Micro-USB Steckernetzteil QUATPOWER PSN5/1000M, 5 V-/1 A 4,95 €1,0 4,95 €
Infrarot-Empfänger HUEY-JANN IR1261, 38 kHz, 10 Stück 0,45 €0,1 0,05 €
AA0035 LogiLink AA0035 OTG Adapter Kabel für Smartphones, Micro USB B male zu USB A female, 0,20m 2,49 €1,0 2,49 €
Buchsenleiste, 1x2, RM2,54, H 8,5mm 0,07 €1,0 0,07 €
Buchsenleiste, 1x4, RM2,54, H 8,5mm 0,09 €2,0 0,18 €
Zwischensumme39,33 €
Nostalgieradio TERRIS NRB 26429,99 €1,029,99 €
Lüsterklemme, 2,5 mm²  0,60 €0,5 0,30 €
Klinkenstecker, 3,5mm, stereo 0,20 €1,0 0,20 €
Aderendhülsen mit Kunststoffkragen - 1,50 mm² 0,60 €0,2 0,12 €
Gesamtsumme69,94 €
BReaBox Zero
Nachdem das System fertig war, haben mein Bastelkollege und ich den DFMini Player entdeckt und wir haben 2 weitere Boxen für seine Kinder gebaut. Diese basieren nun nur noch auf sehr wenigen Komponenten:
- ein ATtiny Chip (1 €)
- der DFMini Player (1,60 €)
- 3 Tastern
- ein Widerstand
- ein Lautsprecher

Eine ähnlich einfache Lösung hat später auch Thorsten Voss mit zusätzlichem RFID Reader und dem Arduino Nano (statt einem Tiny Standalone) aufgebaut und gut dokumentiert:
TonUINO